Standort-News Altensteig
13. Juni 2018
„Ich würde jedem raten, einmal an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen“
Statistisch betrachtet ist das Unfallrisiko für Verkehrsteilnehmer in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren nach wie vor am höchsten. Die besondere Gefährdung junger Menschen im Straßenverkehr hat die Verantwortlichen bei Boysen bereits vor vielen Jahren dazu bewogen, ein Fahrsicherheitstraining speziell für Auszubildende anzubieten. Nach zweijähriger Pause waren alle Azubis am 25. Mai wieder eingeladen, ihre theoretischen Kenntnisse zum Thema Fahrsicherheit aufzufrischen und am Steuer ihres Autos ganz praktisch zu trainieren, wie man Gefahrensituationen erkennt, vermeidet und bewältigt.
Sicherheitstrainings für Auto- und Motorradfahrer, wie Boysen sie regelmäßig anbietet, dauern üblicherweise einen halben Tag und finden in der Regel samstags statt. „Will man insbesondere die jungen Fahrer erreichen, dann ist der Samstag allerdings kein guter Termin“, sagt Ausbildungsmeister Thomas Fuss. „Denn erfahrungsgemäß geht die Jugend am Freitagabend aus und schläft dann am Morgen gerne etwas länger.“ Um möglichst viele Azubis zur Teilnahme zu bewegen, fand das Training daher auch dieses Jahr wieder an einem Arbeitstag statt und ging, einschließlich zweier Theoriestunden im Schulungszentrum des EVZ, den ganzen Tag. Der theoretische Teil ist so gut es geht auf die besonderen Interessen und Belange junger Menschen zugeschnitten. Thematisiert werden etwa das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung und das Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss.
Den praktischen Teil des Sicherheitstrainings absolvierten die Auszubildenden am Nachmittag auf dem Gelände der Spedition Schuon in Haiterbach. „Gefahren erkennen, vermeiden, bewältigen: Das Motto der Kreisverkehrswacht Calw formuliert treffend Sinn und Zweck unseres Sicherheitstrainings“, so Michael Hennefahrth. Der Inhaber einer Fahrschule hat 25 Jahre Erfahrung als Instruktor – und ist bei Veranstaltungen mit jungen Fahrern mit besonders viel Herzblut bei der Sache. Aus Sicht des Fahrlehrers, der Hennefahrth hauptberuflich ist, ist ein Sicherheitstraining etwa ein halbes Jahr nach dem Erwerb des Führerscheins eine sinnvolle Ergänzung zur Fahrschule. „Schneller und besser als bei einer solchen Veranstaltung können Sie nirgendwo sicheres Fahren lernen“, sagt Hennefarth. „Und das im Übrigen völlig gefahrlos. Wir üben wahlweise auf trockenem und nassem Asphalt, wir können auch einen glatten Untergrund simulieren, haben als Hindernisse harmlose Kunststoffpylonen und für Geschwindigkeiten bis 60 km/h großzügige Auslaufzonen.“
Das Echo der Auszubildenden, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, war durchweg positiv. Stellvertretend für die insgesamt sieben Teilnehmer hier vier O-Töne:
Jana Herter (20), Auszubildende zur Industriekauffrau im dritten Lehrjahr: „Mich hat eigentlich schon immer interessiert, wie so ein Fahrsicherheitstraining abläuft. Im Vorfeld hatte ich mir gedacht, es kann nicht schaden, einmal an einem solchen Training teilzunehmen. Im Nachhinein kann ich sagen: Ich konnte einiges von dem Wissen und den Fertigkeiten aus der Fahrschulzeit auffrischen. Bei der Veranstaltung habe das erste Mal seit der Fahrschule vor drei Jahren wieder eine Vollbremsung gemacht. Ich denke, das kann ich jetzt wieder. – Ich freue mich sehr, dass Boysen eine solche Veranstaltung anbietet und ich würde jedem raten, einmal an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen.“
Tim Kugel (18), Auszubildender zum Mechatroniker im zweiten Lehrjahr: „Ich fand das Sicherheitstraining gut, interessant, es war eine neue Erfahrung. Bei den Übungen habe ich mein Auto noch besser kennengelernt. Ich habe, im wahrsten Sinne des Wortes ‚erfahren‘, wie sich das Auto in bestimmten Situationen verhält und wie ich selbst richtig reagiere. Welchen Einfluss die Teilnahme tatsächlich auf das eigene Fahrverhalten hat, ist schwer zu sagen. Ich denke allerdings schon, dass man sich hinterher möglicher Gefahren eher bewusst ist. Man hat eine klarere Vorstellung davon, was passieren könnte, und fährt daher zum Beispiel bei Schnee oder nassem Laub auf der Straße vorsichtiger und eben auch langsamer.“
Simon Schaible (18), Auszubildender zum Industriemechaniker im dritten Lehrjahr: „Ich fand das Fahrsicherheitstraining interessant: Man hat sein Fahrzeug besser kennengelernt und weiß jetzt, wie sich der Wagen in einer Notsituation verhält. Vielleicht fährt man nach einem solchen Training nicht wirklich anders, aber ich denke schon, dass man sicherer unterwegs ist, eben weil man sein Auto besser kennt. Wir haben mit unterschiedlichen Vorgaben ganz bewusst eine Vollbremsung geübt und auf die Weise gelernt, wie lange schon bei relativ geringer Geschwindigkeit ein Bremsweg sein kann – und dass es bei Glatteis oder Nässe noch viel mehr Platz braucht, bis das Fahrzeug zum Stillstand kommt. Ich kann das Training nur weiterempfehlen. Derlei lernt man – zumal in dieser Intensität – weder in der Fahrschule noch im Verkehrsalltag.“
Benjamin Schmidt (18), Auszubildender zum Werkzeugmechaniker im zweiten Lehrjahr: „Schwer zu sagen, ob und inwiefern die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining tatsächlich Einfluss auf das eigene Fahrverhalten hat. Ich selbst habe schon das Gefühl, etwas anders unterwegs zu sein. Man wird ein Stückweit sensibilisiert, nimmt eher Gas weg. Ich selbst jedenfalls bin seit dem Training auf Split und nasser Fahrbahn vorsichtiger unterwegs.“