Fahrtraining für Senioren

26. Mai 2014

1. PKW- Fahrsicherheitstraining für Senioren im Kreis Calw

Es ist früh am  Samstagmorgen, ziemlich kalt und eher ungemütlich als sich 25 Frauen und Männer im Alter zwischen 60 und 84 Jahren, auf dem Verkehrsübungsplatz der Kreisverkehrswacht in Haiterbach treffen. Eingeladen hat  der Stadtseniorenrat in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule oberes Nagoldtal zu einem PKW-Sicherheitsfahrtraining für Menschen ab 60 Jahre. Die  Kreisverkehrswacht Calw führt den Kurs durch.

Es  herrscht eine teilweise freudige, aber auch leicht angespannte, neugierige  Stimmung, denn noch ist nicht ganz klar, was die Teilnehmer erwartet, wie jeder mit den Anforderungen zurechtkommen und mit welchem Ergebnis  der Vormittag enden  wird.

Das Ziel, das die ganz unterschiedliche Gruppe vereint, ist jedoch eindeutig: Alle wollen unter fachlicher Anleitung und qualifizierter Begleitung durch die Kreisverkehrswacht  ihre Fahrkenntnisse und Reaktionsfähigkeiten überprüfen und nach Möglichkeit auch verbessern. Einen Vortrag  über Veränderungen und  Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung, bezüglich neuer  Verkehrsschilder, Blinken  im Kreisverkehr,   Auffahren auf die Autobahn, wann darf ich einen Bus überholen, was bedeutet das blaue quadratische Schild mit 130 drauf, usw.,  hatten alle bereits am Abend vorher durch einen versierten  Fahrlehrer erhalten.

Nun also der praktische Teil des Fahrtrainings:  Nach der Begrüßung durch die sympathischen und hoch qualifizierten Trainer, wurde  die Übungsstrecke und der geplante  Ablauf des Vormittages vorgestellt.  Es folgten wichtige theoretische Inputs wie z.B. was bedeutet  „ABS“ und „ESP“ ,  auf was muss  bei einer Vollbremsung geachtet werden,  welche Rolle spielt die Fahrbahnbeschaffenheit,  richtige Sitzposition im Auto  usw. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, die  Trainer noch die Funkgeräte zur Kommunikation zwischen ihm und den Fahrern verteilt hatten und  ganz viel Ermutigung  und Zuversicht mit auf den Weg gegeben hatten: „Es kann absolut nichts passieren, die Strecke ist sicher, auch eure Fahrzeuge nehmen keinen Schaden, ihr könnt alle nur gewinnen!“  stiegen alle in ihre eigenen  Fahrzeuge und los ging’s  zur Übungsstrecke. Schwerpunkte des Fahrtrainings waren im 1. Teil unter anderem Gefahrenbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten auf trockener und nasser  Fahrbahn und Gefahrenbremsungen mit  gleichzeitigem Umfahren  von Hindernissen.

Beim ersten  Manöver galt es,  mit Tempo 30 über die normale  Fahrbahn zu fahren, eine Vollbremsung  genau zwischen den beiden Stopphütchen zu machen und dann zum Stillstand zu kommen. Danach dann das gleiche auf nasser Fahrbahn.  Beim nächsten Manöver dann eine Vollbremsung bei  Tempo 50. Ein weiteres  Manöver verlangte, Schlangenlinien zu fahren auf der Gleitfahrbahn und dann wieder Vollbremsung bei Tempo 40 und bei Tempo 50  und rechts und oder links an markierten Hindernissen vorbeizufahren.  Über Funk kommentierten die Trainer bei jedem einzelnen die Fahrübungen, gaben Anweisungen, Korrekturen und Hilfestellungen, aber auch Lob und Ermutigung.

Nach einer willkommenen  Pause mit Kaffee und Hefezopf und angeregtem  Austausch über die gemachten  Erfahrungen,  folgte das  sogenannte Mobilitätstraining. Hierzu wurden orange-weiße Plastikhütchen auf der Übungsstraße platziert, die dann im Slalom vor- und rückwärts „möglichst ohne sie umzustoßen“, umfahren werden mussten.  Auch das  Wenden und Einparken auf engem Raum wurde mittels entsprechend platzierter  Hütchen geübt und mehrfach  unter der fachkundigen Anleitung des Trainers wiederholt.

 

Am Ende der Veranstaltung  gab es eine gemeinsame  abschließenden Besprechung mit den Trainern, die den Kurs  reflektierten und mit der Bemerkung  abschlossen : „ Wir sind stolz auf euch, das habt ihr alle klasse gemacht!“   Auch die Teilnehmer waren der Meinung, dass sie ihre Fahrkenntnisse und ihr Reaktionsvermögen in schwierigen Situationen verbessern konnten und dass ihnen das Fahrtraining neue Erkenntnisse gebracht hatte, die sie in ihrem Alltag einsetzen werden.  Ganz eindeutig waren alle  glücklich und froh, mitgemacht zu haben, um mit gestärktem Selbstvertrauen weiter mobil zu bleiben.  Die meist gestellte Frage zum Schluss war: „Wann gibt es ein weiteres Fahrtraining für Senioren?“

Stadtseniorenrat Nagold, Eberhard Schwarz

 

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